Die Drehorgel, gespielt von zwei ‘Savoyarden’ um 1909

Die Drehorgel war nach vielen Jahren ungünstiger Lagerbedingungen in einem sehr schlechten Zustand. Der Besitzer wollte, dass sie in einen spielbaren und präsentierbaren Zustand versetzt wird, obwohl diese umfangreichen Arbeiten verschiedene Gefahren bargen. Man riskiert zum Beispiel, dass Originalspuren von Werkzeugen, die bei der Herstellung entstanden sind, versehentlich beseitigt werden. Das Gleiche gilt für Verschleißspuren, die eine wichtige Geschichte der Verwendung des Instruments erzählen können. Dieses Risiko war in diesem Fall unbedenklich, da eine Reihe anderer Drehorgeln von Gebr. Bruder erhalten sind. Ohne Restaurierung hätte man diese Drehorgel weggeworfen.

Die Arbeit umfasste unter anderem

Austausch der durch Holzwürmer stark beschädigten Holzteile
Füllen und Retuschieren von Wurmlöchern, die die Stabilität des Holzes nicht gefährden
Ersetzen fehlender Teile der vorderen Intarsien
Vollständiger Ersatz des steifen und undichten Leders der Faltenbälge
partieller Austausch des Ventilleders bei Bälgen und Windlade
Austausch defekter Ventilfedern
Überprüfung aller Pfeifen auf Dichtheit, Stabilität und Klang; ein paar Pfeifen wurden geöffnet und am Kernspalt und Labium angepasst
Austausch der verrosteten und festsitzenden Eisenschrauben zum Einstellen der Mechanik durch neue Einstellschrauben aus Messing
Neujustierung der Mechanik unter Berücksichtigung, dass sich die Maße der Holzteile durch Lagerung unter sehr trockenen Bedingungen im Laufe der Zeit verändert haben
Beizen und Schellackpolieren der Außenflächen